Das Klinikum Saarbrücken, das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft veranstalten den 1. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, im Focus steht die „Arzneimitteltherapie im Krankenhaus“.Strategien zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen im Krankenhaus sind Gegenstand unseres Kongresses.Arzneimitteltherapie ist ein Hochrisikoprozess und internationale Studien dokumentieren Häufigkeit, Ursachen und Folgen medikamentöser Behandlungsfehler, im ambulanten wie im stationären Bereich. Sie zeigen aber auch, dass es möglich ist, durch systematisches Fehlermanagement Schädigung und Gefährdung der Patienten zu vermeiden und – bereits auf der Ebene des einzelnen Krankenhauses – Kosten relevant zu reduzieren.In den USA und in europäischen Nachbarländern sind Maßnahmen zur Vermeidung von Medikationsfehlern bereits vorgeschrieben. Was können wir – unter den aktuellen Rahmenbedingungen – sofort und zum Vorteil von Patient und Krankenhaus tun, um die Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie zu optimieren?Diese Frage werden wir mit Experten aus Deutschland, Europa und den USA diskutieren. Lernen an erfolgreichen Beispielen und Anleitungen zum Handeln sollen den Kongress bestimmen.Welche Strategien greifen? Wo liegen Chancen und wo Fallstricke? Mit Vertretern von Ärzte- und Apothekerschaft, Politik und Krankenkassen wollen wir diskutieren, welche Schritte jetztnötig und welche Veränderungen der Rahmenbedingungen zu erwarten sind.Das Klinikum Saarbrücken, die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung laden Sie herzlich zum Ersten Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie nach Saarbrücken ein.Daten – Themen – Konzepte:Häufigkeit, Folgen und Kosten unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW)7% der Patienten im Krankenhaus erleiden eine unerwünschte Arzneimittelwirkung: Durchschnittlich resultieren 2,2 Tage verlängerte Verweildauer und 3.000,- EUR zusätzliche Kosten [1,2]. <strong> Nicht wahrgenommen und doch existent: UAW im Krankenhaus </strong> Juristische Implikationen vermeidbarer UAW im Krankenhaus <strong> Ökonomische Implikationen vermeidbarer UAW im KrankenhausVermeiden von Fehlern bei der Verordnung von Arzneimitteln1,5% medikamentöser Verordnungen sind fehlerhaft. 40-80% der Fehler sind vermeidbar [3, 4]. </strong> Erkennen unerwünschter Arzneimittelwirkungen – Was funktioniert im Routinebetrieb? <strong> Strategien zur Vermeidung inadäquater Verordnung von Arzneimitteln </strong> Arzneimittel-Interaktionen: Praxistaugliche Strategien zur RisikoreduktionVermeiden von Fehlern bei der Verteilung und Applikation von Arzneimitteln19% der Arzneimittel erreichen den Patienten nicht wie verordnet [5]. Schriftliche Anweisungen für das Waschen von Patienten sind üblich – nicht aber für die medikamentöse Therapie. <strong> Häufige Fehlerquellen – praktikable SOFORT-Lösungen </strong> Sicheres Identifizieren von Patienten – „bar-coding“ auch in Deutschland nötig? <strong> Rechnet sich „unit-dose“? Aufwand – Nutzen – Praktikabilität und KostenBesonders gefährliche Arzneimittel – besonders gefährdete Patienten </strong> Hitliste tödlicher Arzneimittel im Krankenhaus – Konsequenzen gezogen? <strong> Berücksichtigung von höherem Alter und Niereninsuffizienz als Risikofaktoren </strong> Zytostatika – Beachten Sie die grundlegenden Regeln zur Fehlervermeidung?Einsatz von Informationstechnologie zur Vermeidung von MedikationsfehlernElektronische Verordnungsunterstützung kann bis zu 81% der Verordnungsfehler verhindern. Das Brigham and Women?s Hospital, Boston, spart dadurch jährlich 5 Mio. US $ [6,7] <strong> Elektronische Verordnungsunterstützung: Erfahrungen aus den USA – Ansätze in Deutschland </strong> Krankenhausinformationssysteme – medizinische Anforderungen und Realität <strong> Elektronische Gesundheitskarte – Was wird sie beitragen können?Proaktives Risikomanagement eines Hochrisikoprozesses6fach höheres Risiko von UAW im Krankenhaus durch Wechsel des betreuenden Arztes [8]. </strong> Failure Mode and Effect Analysis: Entwicklung fehlertoleranter Systeme ist möglich <strong> Strategien zur Vermeidung von Kommunikationsbrüchen: Aufnahme- und Entlassungsmanagement </strong> Erfolgreiche Umsetzung der Ansätze im „Unternehmen Krankenhaus“Referenten u. a.:Ministerin Ulla Schmidt, BMGSDr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender AOK BundesverbandProf. David W. Bates, BWH, Harvard Medical School, Boston, USAPeter A. Glassman, Co-Director VA Center for Medication Safety, LA, USAProf. John R. Horn, Dept. of Pharmacy, University of Washington, Seattle, USA Literatur:1. Philip Wiffen, Adverse drug reactions in hospital patients: A systematic review of the prospective and retrospective studies. Bandolier Evidence-based health care, June 2002.2. Bates DW, Spell N, Cullen DJ, Burdick E, Laird N, Petersen LA, Small SD, Sweitzer BJ, Leape LL. The costs of adverse drug events in hospitalized patients. Adverse Drug Events Prevention Study Group. JAMA 1997;277:307-311.3. Dean B, Schachter M, Vincent C, Barber N. Prescribing errors in hospital inpatients: their incidence and clinical significance. Qual Saf Health Care 2002;11:340-344.4. Lagnaoui R, Moore N, Fach J, Longy-Boursier M, Begaud B. Adverse drug reactions in a department of systemic diseases-oriented internal medicine: prevalence, incidence, direct costs and avoidability. Eur J Clin Pharmacol 2000;56:181-186.5. Barker KN, Flynn EA, Pepper GA, Bates DW, Mikeal RL. Medication errors observed in 36 health care facilities. Arch Intern Med 2002;162:1897-1903.6. Kuperman GJ, Teich JM, Gandhi TK, Bates DW. Patient safety and computerized medication ordering at Brigham and Women’s Hospital. Jt Comm J Qual Improv 2001;27:509-521.7. Teich JM, Merchia PR, Schmiz JL, Kuperman GJ, Spurr CD, Bates DW. Effects of computerized physician order entry on prescribing practices. Arch Intern Med 2000;160:2741-2747.8. Petersen LA, Brennan TA, O’Neil AC, Cook EF, Lee TH. Does housestaff discontinuity of care increase the risk for preventable adverse events? Ann Intern Med 1994;121:866-872. Veranstalter:Klinikum Saarbrücken (1)Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) (2)Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) (3)Kongressleitung:Priv. Doz. Dr. Daniel Grandt (1,3)Dr. Horst Möller (2)Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen (3)Prof. Dr. Heiner Berthold (3)Veranstaltungsort:Congresshalle SaarbrückenHafenstraße 1266111 SaarbrückenTermin:19. April 2005, 9:00 Uhr bis 20. April 2005, 15:00 UhrRegistrierung, Hotelbuchung, Information:INTERPLAN AGAlbert-Rosshaupter-Str. 65, 81369 MünchenTel. +49 (0) 89 / 54 82 34 15Fax +49 (0) 89 / 54 82 34 43www.kongress-patientensicherheit.deTeilnahmegebühren:320,- EUR bei Anmeldung bis zum 30. Jan. 2005370,- EUR bei Anmeldung nach dem 30. Jan. 2005Kongresssprachen Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung)Die Teilnahmegebühr beinhaltet Kongressunterlagen und Verpflegung während der Kaffeepausen.Weitere Informationen zum Kongress:PD Dr. Daniel GrandtMedizinische Klink IKlinikum SaarbrückenWinterberg 166119 Saarbrückendgrandt@klinikum-saarbruecken.deTel. +49 (0)681 / 963-2530Fax +49 (0)681 / 963-2514Einreichen freier Beiträge:Das Einreichen freier Beiträge als Poster wird ausdrücklich gewünscht. Die Beiträge können neben wissenschaftlichen Studien auch Organisationsformen und Strukturen zur Vermeidung von Medikationsfehlern darstellen. Die Beiträge werden von der Kongressleitung begutachtet. Sie werden in einem Abstractband veröffentlicht. Die drei besten Beiträge werden prämiert.Abstract-Formular:www.kongress-patientensicherheit.deDeadline: 28. Februar 2005
Dr. Simon Schmitt
Medizininformatiker :: Arzneimitteltherapiesicherheit :: Software as a Medical Device :: LEGO Serious Play Facilitator :: NLP Coach