Lüdenscheid/München (ots) – Arzneimittelnebenwirkungen und unerwünschte Ereignisse bei der Arzneimitteltherapie (UAW) sind eine kostenträchtige Ursache von Krankenhauseinweisungen und Behandlungskosten. Forschungsergebnisse lassen darauf schliessen, dass die vermeidbaren Kosten für die Krankenkassen in diesem Bereichin Deutschland im Milliarden-Euro-Bereich liegen, und die Zahl der Todesfälle aufgrund von UAW höher ist als die jährliche Zahl der Todesopfer im Strassenverkehr. Die meisten Untersuchungen zu diesem Thema wurden allerdings im Ausland gemacht. Ursache von UAW sind insbesondere Dosierungsfehler, Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln, Doppeltherapien, Nebenwirkungen, Nichtbeachtung von Gegenanzeigen und Allergien. Die SCHOLZ Datenbank ist eine Arzneimitteldatenbank, die seit über 20 Jahren Instrumente entwickelt und für den verordnenden Arzt und den beratenden Apotheker bereitstellt, um UAW zu vermeiden. Mit der Version SCHOLZ Datenbank „DUR“ steht eine neue Software zurVerfügung, die Krankenkassen unterstützt, die monatlich anfallenden Verordnungsdaten aller Versicherten auf Arzneimittelrisikopotentialehin zu untersuchen. „DUR“ steht für „Drug Utilization Review“, eine Verordnungsdatenanlyse, wie sie in den USA schon weit verbreitet eingesetzt wird. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, auf breiter Basis bisher fehlende Messungen zu Arzneimittelrisiko und Arzneimittelsicherheit in Deutschland zu machen. Erste Krankenkassen haben begonnen, mit der SCHOLZ Datenbank die Verordnungsdaten von grossen Patientenzahlen über einen längeren Zeitraum in anonymisierter Form zu analysieren. Dadurch können Risikopotentiale sowohl in ihrer Bedeutung für den einzelnen als auch in ihrerGrössenordnung insgesamt eingeschätzt werden, und neue Grundlagen werden geschaffen, um die Arzneimittelbehandlung gezielt zu verbessern, Kosten zu sparen und die Patientensicherheit zu erhöhen.Insbesondere können auch die Effekte der neuen Gesundheitskarte auf die Arzneimittelsicherheit messbar gemacht werden. Die Kosten für dieVerordnungsdatenanalyse liegen im Cent-Bereich pro Patient und Jahr und sind somit verschwindend gering im Vergleich zu den Milliarden Euro Arzneimittelausgaben der Krankenkassen und den Folgekosten der Behandlung der Nebenwirkungen.
Quelle: Presseportal