Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat darauf hingewiesen, dass bei einer unsachgemäßen Anwendung der Grippe-Medikamente Tamiflu und Relenza kein ausreichend vorbeugender Schutz gegen Infektionen besteht. Beide Produkte seien als Vorsorgepräparate gegen die Wintergrippe keine Mittel der ersten Wahl, sagte der Leiter für Arzneimittelsicherheit des Instituts, Ulrich Hagemann.Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) hat darauf hingewiesen, dass bei einer unsachgemäßen Anwendung der Grippe-Medikamente Tamiflu und Relenza kein ausreichend vorbeugender Schutz gegen Infektionen besteht. Beide Produkte seien als Vorsorgepräparate gegen die Wintergrippe keine Mittel der ersten Wahl, sagte der Leiter für Arzneimittelsicherheit des Instituts, Ulrich Hagemann, der Nachrichtenagentur ddp. Zur Vorbeugung gegen gewöhnliche Grippeerkrankungen seien normale Grippeschutzimpfungen wesentlich besser geeignet.«Man darf von diesen Medikamenten keine medizinischen Wunder erwarten», sagte Hagemann. Die Wirkung sei unter anderem von der Beschaffenheit des jeweiligen Erregertyps abhängig. Der Institutsexperte betonte, dass die Anwendung beider Präparate «lediglich bei eingetretenen Grippesymptomen sinnvoll» sei. Durch die Anwendung werde die Häufigkeit von Lungeninfektionen oder Bronchitis vermindert. Weiterhin seien diese Mittel für Erkrankungen durch den Vogelgrippeerreger empfohlen.Im Falle einer weltweiten Influenza-Pandemie seien zusätzliche Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich, sagte Hagemann. Dazu gehöre zum Beispiel die Schließung von öffentlichen Einrichtungen, das Tragen von Mundschutz sowie alternativ geeignete Hygienemaßnahmen. «Mit der Anwendung von Medikamenten allein kann man einer Pandemie nicht begegnen», sagte Hagemann.
Dr. Simon Schmitt
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